Am 31. Dezember endete die berufliche Tätigkeit von Thomas Schwendele und damit auch sein Engagement für den „Dritten Weg“ in der Katholischen Kirche und ihrer Caritas. Seit dem 1. Juli 1987 war er Mitglied der Arbeitsrechlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes als Vertreter der Mitarbeitenden in den Einrichtungen der Caritas in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und auch Mitglied der Zentral-KODA.
Seit Anfang der 1990er Jahre hat Thomas Schwendele im gemeinsamen Vorbereitungsausschuss der Zentral-KODA A und B mitgewirkt. Die Diskussion um die „Erklärung der Bischöfe zum kirchlichen Dienst“ 1992 und die „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse“ von 1993 brachte Zentral-KODAen A und B wieder an einen Tisch; zuvor natürlich auch die beiden Mitarbeiterseiten.
Im Vorfeld der Novellierung der Zentral-KODA-Ordnung und zur Einrichtung der Zentral-KODA heutigen Zuschnitts mit Beschlusskompetenz ab 1999 war es Thomas Schwendele, der als Gast bei der Mitarbeiterseite der Zentral-KODA-A (verfasstkirchlicher Bereich) teilgenommen hat und mit dafür gesorgt hat, dass sich die beiden KODAen Stück um Stück annäherten.
Einen ruhigen Kopf behalten und trotzdem nicht vom Weg abkommen, beharrlich bleiben und dennoch vermitteln zwischen den Gruppen und Interessen, das ist etwas, was jeder, der mit Thomas Schwendele zusammen arbeitet, irgendwann erlebt hat und vielleicht auch bewundert.
Mit ihm kann man wunderbar in der Sache streiten und dennoch muss man nicht im Streit auseinander gehen. Es geht immer um die Sache!
Die Annäherung der beiden KODAen A und B war nicht immer leicht. Jede und jeder wollte Einfluss und Recht behalten. Thomas Schwendele war auch da Vermittler.
Und nach Georg Grädler und Dr. Joachim Eder wählte die Mitarbeiterseite Thomas Schwendele zum 1. September 2014 zu ihren Sprecher – die Zentrale Kommission wählte ihn kurz darauf zum Vorsitzenden der Zentral-KODA.
Zweifler, ob „einer aus der AK“ auch den „verfassten Bereich“ vertreten kann, hat er bald eines Besseren belehrt. Er hat fast alle Kommissionen besucht, Gespräche geführt und letztlich durch sein Handeln und seine Arbeit gezeigt: Es geht! Er kann die Interessen der kirchlichen Beschäftigten – egal ob Caritas oder verfasst – gut vertreten.
Die Mitabeiterseite der Zentral-KODA spricht Thomas Schwendele ihren Dank für jahrzehntelangen Einsatz im und für den „Dritten Weg“ aus und wünscht ihm alles Liebe und Gute für den neuen Lebensabschnitt, dazu v.a. Gesundheit und Gottes Segen.
Und wenn es am Anfang hieß: Am 31. Dezember endete sein Engagement für den „Dritten Weg“, so stimmt das glücklicherweise nicht. Sein Einsatz geht weiter: z. B. als Mitherausgeber der ZMV und als Vorsitzender des Vermittlungsausschusses der Regional-KODA Nord-Ost.
Andrea Hoffmann-Göritz